Dysarthrophonie Therapie
Definition der Dysarthophonie
Bei der Dysarthrophonie handelt es sich um eine erworbene Störung, welche eine Kombination aus Störungen im Bereich der Atmung, der Phonation (Stimmgebung) und der Artikulation ist. Die
Dysarthrophonie fasst die Störungen der Dysarthrie und der Dsyphonie zusammen. Zumeist tritt eine Dysarthophonie als Symtom einer neurologischen Erkrankung z.B. nach einem Schlaganfall oder bei M. Parkinson auf. Bei der schwersten Form der Dysarthophonie spricht man von der Anarthrie. Hierbei kann sich der Patient nicht lautsprachlich äußern. Durch den Code R 47.1 wird die Dysarthrie und Anathrie im Katalog der ICD-10 der WHO gelistet.
Ursachen für Dysarthrien
Bei Dysarthrien handelt es sich um neurologisch bedingte Kommunikationsstörungen, welche bei Erwachsenen wie auch bei Kindern auftreten können. Auslöser können neurologische Erkrankungen wie beispielsweise Parkinson, Multiple Sklerose oder Amytrophe Lateralsklerose sein. Weitere Ursachen können Schlaganfälle oder auch Schädel-Hirn Traumata nach beispielsweise einem Unfall sein. Aufgrund dessen kann eine Dysarthrie auch mit anderen neurologischen Symptomen wie der Aphasie (Sprachstörung) oder der Dysphagie (Schluckstörung) auftreten.
Was sind die Symptome der Dysarthophonie?
- Störung der Sprechatmung
- Störung des Stimmklangs
- verwaschene Artikulation bis hin zur Unverständlichkeit
- monotoner Stimmklang
- verminderte Sprechlautstärke
- verkürzte Ein- und/ oder Ausatmung
- heiserer Stimmklang
- Sprechanstrengung
- hörbare Einatmung (Stridor)
Diagnostik der Dysarthrophonie
Nach einer ausführlichen Anamnese können durch verschiedene Übungen und Testungen z.B. durch den „UNS" (Untersuchung Neurologisch bedingter Sprech- und Stimmstörungen) oder
durch die "Frenchay-Dysarthrie-Untersuchung" die Symtome der Dysarthophonie erkannt werden. So kann der Therapeut zusammen mit dem Patienten und/ oder dessen Angehörigen
individuelle Therapieziele setzten und einen Therapieplan erstellen.
Welche dysarthrophonie Übungen gibt es?
Je nach Symptomatik, die der Therapeut zu Beginn durch die Anamnese und Befunderhebung erkannt hat, werden individuell auf den Patienten zugeschnittene Übungen ausgewählt. Dazu
gehören Übungen zur Artikulation, also zur Aussprache von betroffenen Lauten bis hin zur Aussprache der betroffenen Laute in Wörtern oder der spontanen Sprache. Ebenso können
verschiedene Übungen zum Stimmgebrauch, Stimmklang und zur Atmung aus der Stimmtherapie erfolgen. Diese Übungen werden zunächst an Wörtern bis hin zur spontanen Sprache geübt. Um
eine effektivere Therapie zu gestalten werden Übungen oder Aufgaben für das häusliche Training bereitgestellt.
Gerne erarbeiten wir mit Ihnen ihren individuellen Trainingsplan. Sprechen Sie uns an.
Was ist der unterschied zwischen dysarthrie und dysarthrophonie?
Die Begriffe Dysarthrie und Dysarthrophonie werden häufig gleichbedeutend verwendet. Jedoch unterscheiden sie sich in ihren Symptomen. Während die Dysarthrie nur auf die Aussprache (Artikulation) begrenzt ist, betrifft die Dysarthrophonie neben der Artikulation auch die Stimmgebung, da die Phonation sowie die Phonationsatmung betroffen sind.
Ataktische Dysarthrophonie
Bei einer ataktischen Dysarthrophonie kommt es zu überschießenden Bewegungen bei gleichzeitiger eingeschränkter Koordination und reduziertem Bewegungstempo. Beim Sprechen zeigen sich wechselnde Symptome. Lautstärke, Tonhöhe sowie die Artikulationsgenauigkeit variieren stark. Zudem kommt es zu einer unwillkürlichen, unangemessenen Veränderung der Atmung, der Stimme und der Artikulation. Diese Form der Dysarthrie wird durch eine Schädigung des Kleinhirns verursacht. Hierzu können beispielsweise angeborene Kleinhirnerkrankungen gehören, sowie Tumore, Schädel-Hirn-Traumata oder Schlaganfälle.
Wie verläuft eine Dysarthrophonie Therapie?
Beim ersten Termin der Behandlung, der sogenannten Befunderhebung oder auch Erstbefundung bringen Sie als Patient, Ihre Krankenkassenkarte und eine Heilmittelverordnung von Ihrem Arzt mit. Nachdem alle wichtigen Stammdaten erfasst wurden und alle organisatorischen Dinge geklärt sind erfolgt die Anamnese. Hierbei erfragt der Therapeut den Krankheitsverlauf und die Symptome und kann sich gegebenenfalls ein erstes Bild vom Patienten verschaffen. Aus der Anamnese ergibt sich dann welches diagnostische Verfahren oder welche Übungen durchgeführt werden, um die Symptome zu erkennen. So kann ein individueller Therapieplan mit den Wünschen, Bedürfnissen und Möglichkeiten des Patienten erstellt werden. Im Verlauf der Behandlung können die Ziele und Fortschritte, die in der Therapie erreicht wurden, immer wieder evaluiert also auf Fortschritt oder gar Erreichen des Zieles überprüft werden.
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